Im Prinzip laufen diese nicht sehr viel anders als die Universitätskurse ab, allerdings mit strengeren zeitlichen Vorgaben. Auch dort gibt es Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse, die jeweils vier bis acht Wochen dauern. Der Fortgeschrittenenkurs (=Kurs 2) ist meistens die zum Kleinen Latinum führende Veranstaltung, ein dritter Kurs bereitet auf die Prüfung zum Großen Latinum vor. Da an diesen Schulen sich oft Teilnehmer aus verschiedenen Bundesländern anmelden, werden für diese in einigen Fällen Spezialkurse angeboten, welche auf die besonderen Anforderungen jener Bundesländer eingehen.

Unter „normalen“ Umständen besucht man zunächst einen Anfängerkurs, daran anschließend einen Fortgeschrittenenkurs (oft ist es der Prüfungskurs zum Kleinen Latinum). Für das Große Latinum ist ein weiterer Kurs gedacht. Diese Kurse werden meist nur in den Semesterferien angeboten. In einigen Fällen kann man nach dem Besuch des Anfängerkurses direkt einen Fortgeschrittenenkurs besuchen.

Für den Fortgeschrittenenkurs sollte man auf jeden Fall im Hinblick auf Wortschatz und Grammatik fit sein. Stellt der Kursleiter fest, dass man Mängel in diesen Bereichen hat, wird er den jeweiligen Teilnehmer sehr schnell in einen Anfängerkurs zurückstufen, was sehr ärgerlich sein kann.

Der Besuch eines „Sonderkurses“ (z.B. für Teilnehmer aus einem anderen Bundesland) empfiehlt sich nur bei vorheriger Teilnahme an einem regulären Fortgeschrittenenkurs oder gleichwertigen Kenntnissen.

Ausländische Teilnehmer sollten unbedingt beachten, dass der Besuch solcher Kurse nur bei ausgezeichneten deutschen Sprachkenntnissen sinnvoll ist. Das rasante Tempo der Kurse macht sonst jeden Erfolg zunichte. Ein Mitglied der Medicamina-Redaktion musste gerade bei einer aus Mittelamerika kommenden Studentin feststellen, dass die deutschen Sprachkenntnisse verheerend waren. Unklar blieb, wie diese Studentin mit diesen Sprachkenntnissen überhaupt zum Studium zugelassen werden konnte, zumal auch das reguläre Fachstudium beeinträchtigt war. Wie zu erwarten, schaffte sie nicht einmal einen extrem leichten Cicero-Text (Verres), den die Prüfer ihr vorgelegt hatten.

In allen Kursen geht es im Hinblick auf die Arbeitsdisziplin streng zu, oft werden Anwesenheitslisten geführt. Pro Sitzung werden bis zu zwei Lektionen des Übungsbuches durchgearbeitet. Dies entspricht etwa zwei Wochen regulären Schulunterrichts.

Ansonsten können wir nur noch einmal darauf hinweisen, dass viele Privateinrichtungen, die Latinumskurse anbieten, ausgezeichnete Verbindungen zu den jeweiligen Prüfungsämtern haben und sehr genau wissen, worauf es ankommt.

Wir empfehlen allen, die an solchen Kursen interessiert sind, sich Infomaterial der jeweiligen Schulen zu besorgen. Die Adressen findet man normalerweise an den „Schwarzen Brettern“ der einschlägigen Uni-Institute (z.B. Theologisches Seminar, Archäologisches Institut, Institut für Klassische Philologie etc.). Außerdem hängen die Privateinrichtungen ihre Plakate bevorzugt in der Nähe von Anmeldelisten für die Unikurse auf. Dort sollte man sich einmal umschauen. Bitte klicken Sie hier, um zum Artikel "Wissenswertes zu den Prüfungen" zu gelangen!
   
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