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- Eilmeldung -

Stand: 15:26 Uhr
Aktualisierung: 18.27 Uhr
Aktualisierung: 18:32 Uhr


Zwei schwer bewaffnete Räuber haben heute morgen gegen halb acht Uhr Ortszeit das Museum der Geschiche der Olympischen Spiele in Olympia überfallen und dabei zahlreiche Objekte von unschätzbarem Wert erbeutet.

Nach ersten Recherchen und Pressemeldungen überwältigten die beiden bewaffneten Männer um 7.29 Uhr die einzige anwesende Museumswärterin. Sie entwendeten bis zu 80 antike Objekte der Ausgrabungen im antiken Olympia. Es handelt sich offenbar um Ton- und Bronzegegenstände, aber nach Mitteilung unserer Bereichsgruppe Athen auch um kleinere Statuen. Die Räuber, denen es gelungen war, die Alarmanlage des Museums auszuschalten, entkamen trotz unverzüglich eingerichteter Ringfahndung und Polizeisperren unerkannt mit ihrer Beute. Der griechische Kulturminister Geroulanos wurde sofort mit einem Hubschrauber des griechischen Heeres nach Olympia gebracht, wo er wegen der mangelhaften Bewachung des Museums seinen Rücktritt anbot. Derzeit wird aber vermutet, daß Ministerpräsident Lucas Papademos den Rücktritt ablehnen wird, um die anhaltende griechische Staatskrise nicht noch zu verschärfen.

Aktualisierung um 18.27 Uhr:

Mittlerweile wurde offiziell bestätigt, daß aufgrund der Sparmaßnahmen in Griechenland das Wachpersonal in den Museen und Ausgrabungsstätten dramatisch reduziert wurde, so daß die Räuber leichtes Spiel hatten.

Aktualisierung um 18.32 Uhr:

Die Täter hatten es anscheinend auf im Museum gar nicht vorhandes Gold abgesehen. Dies geht auf Aussagen der überfallenen Museumswärterin hervor. Als die Angestellte ihnen klarmachte, daß es keine Gegenstände aus Gold im Museum gab, zertrümmerten sie mit Hämmern verschiedene Vitrinen und raubten Ausstellungsstücke aus Ton und Bronze sowie einen Ring aus Gold. Kurz nach dem Überfall wurden verschärfte Sicherheitsmaßnahmen für alle bedeutenden Museen Griechenlands in Kraft gesetzt und die jeweiligen Sicherheitsdienste in Alarmbereitschaft versetzt, da man offenbar mit weiteren Überfällen rechnete.

Odysseus wird Sie in dieser Angelegenheit weiter auf dem laufenden halten!

(cip-w/IID-Bereichsgruppe Athen 17.02.2012)

Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen (Quelle: Wikimedia Commons, public domain)Gerade einmal sechs Monate nach der Entdeckung eines keltischen Prunkgrabes haben Archäologen in Baden-Württemberg erneut eine spektakuläre Entdeckung gemacht. Auf dem Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen, auf dem vor 40 Jahren ebenfalls ein keltisches Fürstengrab ausgegraben wurde, entdeckten sie nun, wie heute bekannt wurde, die mutmaßlich älteste keltische Mondzyklenanlage. Der Wissenschaftler Dr. Allard Mees vom Rheinisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz (RGZM) teilte heute mit, die Gräber um das Fürstengrab stimmten mit den Sternbildern des nördlichen Himmels überein. Damit sei die Mondkultur der Kelten zum erstmals nachweisbar geworden. Die Untersuchungen waren erst möglich geworden, nachdem mit Hilfe einer speziellen Software der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA die Lage der Sternbilder zur Keltenzeit rekonstruiert werden konnte. Bei den Untersuchungen ergab sich, dass die Gräber genau nach den damaligen Sternbildern ausgerichtet wurden. Die Lage der Sternbilder hat sich bis heute verändert, so daß man die Hilfe von Astronomen in Anspruch nehmen mußte.

Werkzeuge (Rasiermesser und Nagelschneider?) aus den Funden am Magdalenenberg (Quelle: Wikimedia Commons, published by Flominator)Bereits nach dem Fund des Fürstengrabes hatten die Archäologen das Jahr seines Todes mit den damaligen Methoden auf etwa 616 v. Chr. geschätzt. Den neuen Erkenntnissen zufolge ist der Keltenfürst mit großer Wahrscheinlichkeit im Sommer 618 v. Chr. bestattet worden. Wie weiter mitgeteilt wurde, seien von den Kelten zur Erfassung der Mondwenden "Stangen" auf dem Magdalenenberg eingesetzt worden. Die Mondwenden seien wichtig für die keltische Zeitrechnung gewesen. Auch sei es möglich gewesen, Mondfinsternisse zu bestimmen.

Holzfunde aus dem Grab (Quelle: Wikimedia Commons, published by Flominator) Bild 1: Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen (Quelle: Wikimedia Commons, public domain)

Bild 2: Werkzeuge (Rasiermesser und Nagelschneider?) aus den Funden am Magdalenenberg (Quelle: Wikimedia Commons, published by Flominator)

Bild 3: Holzfunde aus dem Grab (Quelle: Wikimedia Commons, published by Flominator) (->Lizenz)


(cip-w/IID-Bereichsgruppen Freiburg und Mainz 15.06.2011)

Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat am heutigen Mittwoch, 16. März 2011, den bisherigen Präsidenten des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), Prof. Dr. Hans Joachim Gehrke, in den Ruhestand verabschiedet und zugleich als Nachfolgerin Prof. Dr. Friederike Fless vorgestellt. Mit Frau Prof. Fless steht zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des DAI.

Die neue Präsidentin des DAI - sie wird ihr Amt zum 1. April 2011 übernehmen - studierte bis 1992 Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Kunstgeschichte in Trier, Würzburg und Mainz, wo sie auch über das Thema "Opferdiener und Kultmusiker auf stadtrömischen historischen Reliefs. Untersuchungen zur Ikonographie, Funktion und Benennung" promovierte. Einige Zeit war sie Hochschulassistentin an der Mainzer Universität. Danach erhielt Friederike Fless das begehrte DAI-Reisestipendium. Bis zum Jahr 2000 war sie wiederum Hochschulassistentin, nun an der Kölner Universität. In der alten Römerstadt habilitierte sie sich 2000, allerdings mit einem nicht-römischen Thema: "Überlegungen zu den Formen der Aneignung und der Funktion attisch-rotfiguriger Vasen im 4. Jahrhundert v. Chr."

2003 wurde Friederike Fless ordentliche Professorin an der FU Berlin. Hier nahm sie in der ihr eigenen Weise verschiedene Funktionen und Aufgaben wahr: Seit dem Jahr 2004 ist sie unter anderem Sprecherin des Interdisziplinären Zentrums Alte Welt (IZAW), wurde 2006 Mitglied der Zentraldirektion des DAI und 2008 Vorsitzende des Deutschen Archäologen-Verbandes. Sie ist Beirat der Zeitschrift "Archäologischer Anzeiger" und arbeitet an verschiedenen antiken Ausgrabungsprojekten, so an der Erforschung der antiken Stadtmauer von Messene oder der Untersuchung der römischen Präsenz auf der russischen Halbinsel Krim. Zusammen mit dem Philosophen und Philosophiehistoriker Christof Rapp, dem Inhaber des Lehrstuhls für Antike Philosophie und Rhetorik der Ludwig-Maximilians-Universität München, ist sie Sprecherin des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligten Exzellenzclusters "Topoi".

Die Ernennung von Prof. Friederike Fless stieß auf ein gewaltiges Medienecho. So veröffentlichte die Berliner Morgenpost zur Einführung der neuen Präsidentin einen Artikel mit dem beinahe reißerischen Titel "Ein ehrwürdiges Institut wird umgekrempelt". Der renommierte "Informationsdienst Wissenschaft" veröffentlichte die Pressemeldung des DAI unter der Überschrift "Neue Archäologie-Managerin von Minister Westerwelle im Amt begrüßt".

Weitere Informationen:

Rede von Prof Hans Joachim Gehrke

Rede von Prof. Friedrike Fess (beide Reden leider nicht mehr verfügbar!)

anläßlich der Festveranstaltung in Berlin.

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(cip-w/IID-Bereichsgruppe Berlin 16.03.2011)

Altsprachliche Gymnasien haben immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen: Die Schüler würden nur eine moderne Fremdsprache (i.d.R. Englisch) lernen, die Naturwissenschaften kämen viel zu kurz und überhaupt seien altsprachliche Schulen überkommene Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Daß diese Vorurteile völlig überholt sind, ist lange bekannt. So bieten nahezu alle altsprachlichen Gymnasien in Deutschland ein äußerst umfangreiches Angebot an modernen Fremdsprachen zusätzlich zum Griechischunterricht, so daß Absolventen dieser Schulen mit schöner Regelmäßigkeit mehr moderne Fremdsprachen beherrschen als die Absolventen neusprachlicher Gymnasien. Ebenso wird fast überall größter Wert auf umfangreiche naturwissenschaftliche Kenntnisse gelegt, so dass immer wieder Absolventen altsprachlicher Gymnasien an naturwissenschaftlich ausgerichteten Universitäten (z.B. RWTH Aachen, TU Dresden, KIT Karlsruhe, ehemals TU) Spitzenergebnisse erzielen.

Der anspruchsvolle naturwissenschaftliche Unterricht an altsprachlichen Gymnasien hat vor kurzem eine eindrucksvolle Bestätigung erhalten.

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat das altsprachliche Max-Planck-Gymnasium in Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Astrophysik der Georg-August Universität Göttingen bereits im September 2010 den mit 50.000 Euro dotierten Hauptpreis «Schule trifft Wissenschaft» der Robert-Bosch-Stiftung gewonnen.

Das Max-Planck-Gymnasium Göttingen ist eine höchst angesehene Schule, die zahlreiche bekannte Alumni aufweisen kann, darunter den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel, den Altphilologen Eckart Mensching und den Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre.

Was hat es nun mit diesem Preis auf sich? Bereits in der Astronomy & Astrophysics - Ausgabe vom November 2009 war folgende Pressemitteilung enthalten:

Zitat:

«German high-school students involved in an astronomical research project on cataclysmic variable stars»

In der Pressemitteilung selbst ist Erstaunliches zu lesen:

«Astronomy & Astrophysics publishes the results of an unusual research project, by a team involving German high-school students. They present an accurate, long-term ephemeris of the cataclysmic variable EK Ursae Majoris, obtained using a professional remotely-controlled telescope.

This week, Astronomy & Astrophysics publishes a somewhat unusual research article because it is co-authored by German high-school students. Led by astronomer Klaus Beuermann (University of Göttingen, Germany), the team [...] involves a secondary school physics teacher, three students from two high schools in Göttingen [...], and three professional astronomers. The team made use of a remotely-controlled 1.2-meter telescope in Texas [...], funded by the Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Foundation for the expressed purpose of making such resources available to schools as well as professional astronomers. The students, S. Paik, A.-M. Ploch, and J. Zachmann, and their teacher, J. Diese, observed the light variations of the faint (19th magnitude) cataclysmic variable EK Ursae Majoris (EK UMa) over two months. [...]
The pupils were involved in the various tasks of the research project: observations, analysis of the CCD images, production and interpretation of light curves, and access to the archival satellite data. They participated in all the steps of a real research program, from initial observations to the publication process, and the result they obtained bears scientific significance. Team leader K. Beuermann concluded: "Although it is fun to perform one's own remote observations with a professional telescope from the comfort of a normal school classroom, it is even more satisfying to be involved in a project that provides new and publishable results rather than to perform experiments with predictable outcomes."» (Zitat Ende)

Schüler des Max-Planck-Gymnasiums hatten zusammen mit ihrem Physiklehrer sowie Wissenschaftlern mit Hilfe eines ferngesteuerten 1,2 Meter-Teleskops in Texas das Doppelsternsystem EK Ursae Majoris beobachtet. Es gelang ihnen der Nachweis, daß das Doppelsternsystem über einen Zeitraum von 30 Jahren keine Änderungen in der Umlaufzeit zeigt, wie sie Astronomen aus Beobachtungen anderer Sterne bekannt sind.

Die Leistung der Schüler wurde von Prof. Neher, Vorsitzender der Jury und Nobelpreisträger, entsprechend gewürdigt. Im Einzelnen führte er aus:

Das Projekt sei ein ungewöhnlich erfolgreiches Projekt für die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wissenschaft. Die Schüler erhielten einen hervorragenden Einblick in das Gebiet der Astrophysik und leisteten damit einen echten Beitrag zur Forschung. Das Projekt überzeuge nicht nur durch außergewöhnliche wissenschaftliche Leistungen der Schüler. Es sei auch dazu geeignet, Schüler schon früh an die Naturwissenschaften heranzuführen.

Jüngsten Presseberichten zufolge hat das astrophysikalische Projekt der Schule mittlerweile offenbar auch einen unsichtbaren Planeten entdeckt.

Vielleicht ist dieser Bericht dafür geeignet, einigen Kritikern, die mit veralteten Argumenten Sturm gegen altsprachliche Gymnasien laufen, den Wind aus den Segeln zu nehmen. 

Weitere Informationen:

Astronomy & Astrophysics (Pressemitteilung)

A long-term optical and X-ray ephemeris of the polar EK Ursae Majoris (Wissenschaftliche Publikation des Projekts) (PDF)

Pressemitteilung Robert-Bosch-Stiftung

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(cip-w/IID-Bereichsgruppe Göttingen 23.03.2011)

Im Rheinischen Landesmuseum Trier ist seit heute (Donnerstag, 17. Februar 2011) der größte römische Goldschatz vollständig innerhalb des Münzkabinetts zu sehen. Es handelt sich um insgesamt 2500 römische Goldmünzen mit einem Gewicht von etwa 18,5 Kilogramm. Die Münzen, die bei Aushubarbeiten zum Bau einer Tiefgarage im Jahr 1993 gefunden wurden, dürften nach Aussage von Numismatikern und Archäologen als Jahrtausendfund zu bewerten sein.

Auf ihnen sind die Bildnisse von 40 römischen Kaisern bzw. deren Familienangehörigen dargestellt. Die Münzen selbst sind Teil der Dauerausstellung des Rheinischen Landesmuseums. Dazu gehört neben vielen anderen qualitätvollen Exponaten auch eine große Silberkanne mit christlichen Motiven. Sie ist eindeutig der Spätantike zuzuordnen. Zu sehen sind auch rund 80 christliche Grabinschriften und der sogenannte Noah-Sarkophag mit Motiven zur Sintflut. Die Grabinschriften sind ein kleiner Teil der in Trier gefundenen - es gibt von ihnen in der Römerstadt mehr als 1100.  Die fünf neuen Räume des Rheinischen Landesmuseums sind der Kaisermetropole Trier, römischen Göttern, dem römischen Landleben und der Spätantike bzw. dem frühen Christentum gewidmet.

Nähere Informationen unter http://www.landesmuseum-trier.de

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(cip-w/IID-Bereichsgruppe Trier 17.02.2011)

   
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